Was sind Pilzzucht-Fertigkulturen?

Mit Pilzzucht-Fertigkulturen könnt Ihr in kürzester Zeit selber leckere Pilze ernten. Wartet nach der Lieferung zunächst ab, bis das Substrat vollständig vom Pilz besiedelt ist bzw. weiß bewachsen ist, falls dies noch nicht der Fall sein sollte. 

Um schnellstmöglich ernten zu können, legt oder hängt Ihr den Pilzschlauch am besten auf, bei den geeigneten Wachstumsbedingungen für Pilze und schaut den Fruchtkörpern schon wenige Tage später beim Wachsen zu. Welche Pilzsorte schmeckt Euch am besten? Ihr habt die Wahl: 

  • Austernseitling 
  • Limonenseitling
  • Lungenseitling
  • Rosenseitling

Leckere Austern- und Rosenseitlinge kurz vor der Ernte bei MycoGenetics

Nach der Lieferung

Sobald Deine Fertigkultur geliefert wird, solltest Du sie umgehend aus dem Versandkarton nehmen und auf Beschädigungen überprüfen sowie Kontaminationen, wie Schimmel oder Bakterienbefall.

  • Schimmel zu erkennen, ist einfach. Verfärbungen können in allen erdenklichen Farben auftreten und sind meist gut zu sehen.
  • Bakterienbefall hingegen wird nur schwer erkannt. Seltsam aussehendes, matschiges Substrat, das zudem säuerlich riecht, wurde von Bakterien befallen und muss entsorgt werden.

Weiter inkubieren, lagern oder fruchten lassen

Sollten noch unbewachsene Substratstellen zu sehen sein, wird die Kultur zunächst weiter inkubiert bei 20–25 °C. Ist das Substrat vollständig besiedelt, kann die Kultur zum Fruchten gebracht werden oder für maximal 4 Wochen bis zum Einsatz kühl gelagert werden. Die Qualität der Pilzkultur wird dadurch nicht beeinträchtigt (2–7 °C). 

Aktivierung/Fruchtkörperbildung

Alle unsere Fertigkulturen fangen von ganz alleine an, Primordien zu bilden. Dazu muss sich der Substratschlauch lediglich in einem Temperaturbereich von 16 bis 25 °C befindet. Es ist kein Temperaturschock notwendig oder Frischluftzufuhr.

Damit die Pilze gedeihen können, benötigen sie Platz und Sauerstoff. Es ist daher dringend erforderlich, die Folie an mehreren Stellen mit einem desinfizierten Messer anzuschneiden. Der Sauerstoffbedarf von Austernpilzen ist enorm. Sorge dafür, dass die Raumluft mindestens 10x / Std. mit frischer, sauerstoffreicher Luft ersetzt wird. 

Standortwahl zur Fruchtkörperbildung und Reifung

  • Beleuchtung: Pilze benötigen kein direktes Sonnenlicht. Ein schattiger Platz oder gedämmtes Licht sind ideal.
  • Temperatur: Die optimale Temperatur hängt von der Pilzart ab. Alle Arten von Austernpilzen können zusammen gezogen werden, bei einer Temperatur von 18–25 °C.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist am wichtigsten für das Pilzwachstum. Du kannst die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Du die Kultur regelmäßig besprühst oder sie in eine durchsichtige Tüte gibst. Achte auf ausreichende Frischluftzufuhr. Sonst besteht akute Schimmelgefahr und die Pilze weisen Verformungen auf, aufgrund von Sauerstoffmangel  (Trompetenwachstum, korallenartiges Aussehen etc.). 

Ernte

  • Erntezeitpunkt: Die Pilze sind erntereif, wenn der Hut vollständig geöffnet ist und die Lamellen unter dem Hut deutlich sichtbar sind.
  • Erntetechnik: Drehe den Pilz vorsichtig heraus oder schneide ihn unmittelbar am Substrat ab. Benutze saubere Handschuhe oder desinfiziere Dir vorher die Hände. 

    Inhaber von MycoGenetics bei der Ernte von Austernseitlingen

    Tipps und Tricks

    • Hygiene: Achte auf eine gute Hygiene, um Kontaminationen durch andere Pilze oder Bakterien zu vermeiden.
    • Geduld: Pilze brauchen Zeit zum Wachsen. Sei geduldig und beobachte deine Kultur regelmäßig.
    • Experimentieren: Probiere verschiedene Pilzarten aus und finde heraus, welche am schnellsten wachsen oder dir und deinen Gästen am besten schmecken.

    Mit ein wenig Geduld und Pflege wirst du bald deine eigenen frischen Pilze ernten können! Guten Appetit.

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    Danach füllst du das beimpfte Substrat kreativ in verschiedene Behälter deiner Wahl ab – ob Eimer, Folienbeutel oder Einmachgläser, Hauptsache, sie bieten später Platz für die Pilze. Während der mehrwöchigen Inkubation breitet sich das Pilzmyzel im Substrat aus.

    Anschließend leitest du die Fruktifikation ein, indem du für indirektes Licht und hohe Luftfeuchtigkeit sorgst. Schon bald zeigen sich die ersten Pilzprimordien. Der Höhepunkt ist schließlich die Ernte der frischen Pilzcluster, die du vorsichtig abdrehst oder abschneidest.

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